Münster, Deutschland
Deutschland, Münster Skaten statt Ritalin

Kurzprofil

  • Land, Projekt:Münster, Deutschland
  • Kurzbeschreibung:Skaten statt Ritalin
  • Organisation:skate-aid international e.V.
  • Lokale Partner:Takko Hilft e.V.
  • Projektdauer:2012 - fortlaufend

Das Projekt

Das Projekt

ADHS! Na und? Unter diesem Motto wurde 2018 das Konzept von „Skaten statt Ritalin“ leicht verändert neu aufgesetzt. Im März 2018 startete eine neue 4- monatige Workshop-Reihe in 2 Kursen mit insgesamt 30 Kindern zwischen 8-14 Jahren. Nach den vielen positiven Erfahrungen und Rückmeldungen in den letzten Jahren möchten wir hierbei nun eine Stufe weiter gehen und das Projekt in Kooperation mit der Westfälischen Wilhelmsuniversität Münster und dem dort ansässigen Institut für Sportwissenschaft wiederholen und den positiven Effekt des Skateboardens nach wissenschaftlichen Standards nachweisen.

Prof. Dr. Heiko Wagner, Prof. Dr. Patricia Ohrmann und Dr. Christiane Bohn von der Westfälischen Wilhelmsuniversität Münster führen dabei die wissenschaftliche Untersuchung durch, während  skate-aid für die Organisation der sportlich und pädagogisch professionell betreuten Workshops verantwortlich ist. Diese finden über einen Zeitraum von 16 Terminen wöchentlich statt. Die Kids bekommen für diesen Zeitraum eine komplette Ausrüstung bestehend aus Skateboard, Helm und Schoner-Set gestellt und können diese auch außerhalb der Workshops nutzen.
Im Jahr 2019 werden zwei weitere, von dem Team der Universität begleitete Workshop-Reihen durchgeführt. Danach werden genug Daten gesammelt worden sein, um Ende 2019 erste Ergebnisse der Studie präsentieren zu können. 


Historie

2012 startete das Programm "Skaten statt Ritalin" unter Federführung von Dr. Thomas Dirksen und Alexander Krick. Das Angebot richtete sich an Kinder und Jugendliche, die unter Verhaltensauffälligkeiten leiden oder bei denen eine Verhaltensstörung diagnostiziert wurde. Die Kinder und Jugendliche waren in der Praxis von Dr. Dirksen & Franke in Münster in Behandlung und wurden gezielt von den behandelnden Ärzten für das Programm vorgeschlagen. Ziel des Angebotes ist es, den Kindern und Jugendlichen eine Alternative im Therapieangebot zu bieten. In den damals rund 10 Skateworkshops lernten die Kinder und Jugendlichen unter fachmännischer Anleitung sich auf natürliche Art und Weise über einen längeren Zeitraum zu konzentrieren. Außerdem wurde ihre Frustrationstoleranz erhöht und sie bekamen  Freude an körperlicher Ertüchtigung. Es zeigte sich: Im Idealfall –bei mehreren Teilnehmern so geschehen – läuft die Therapie, zu der auch das Skaten zählt, darauf hinaus, dass das Ritalin abgesetzt werden kann.

Das Projekt wurde vom skate-aid e.V. München gestartet. Ab dem Jahr 2016 wurde es von der Titus Dittman Stiftung durchgeführt. Seit Mai 2019 wird das Projekt vom skate-aid international e.V. durchgeführt.

UPDATE:

Unter dem Motto „ADHS! Na und?!“ ging im September 2022 unser Projekt „Skaten-statt- Ritalin“ in die nächste Runde! Die Anfragen nach freien Teilnehmerplätzen waren wieder einmal immens, was uns die Sinnhaftigkeit dieses Projekts erneut bestätigt. So konnten wir im Frühjahr zwei Kurse für 40 Kids anbieten und auch ab September kamen insgesamt 45 Kids in zwei Kursen im Münsteraner Skaters-Palace zusammen. Pro Kurs sind je 12 Termine vorgesehen. Jedes Kind erhielt ein brandneues skate-aid- Skateboard, sowie Schoner-Set und Helm als Spende, um optimale und gleiche Voraussetzungen für jeden Teilnehmer zu schaffen. Im Editorial dieser Ausgabe kann man übrigens den Grund erfahren, weshalb Skateboarding so gut als Therapie bei einer ADHS-Diagnose geeignet ist und warum dieses Projekt so erfolgreich ist. Begleitet wird das Projekt erneut durch das sportmedizinische Institut in Münster unter der Führung von Frau Dr. Christiane Bohn, die bereits im vergangenen Jahr den wissenschaftlichen Mehrwert dieses Projektes herausstellte. Das Projekt und die dazugehörige Studie werden noch über das erste Quartal 2023 laufen – wir sind bereits jetzt sehr gespannt auf die Ergebnisse und bedanken und für die Unterstützung des Sportmedizinischen Instituts.